Abszesse

"Ubi pus, ibi evacua." - "Wo Eiter ist, dort entleere ihn."

(Hippokrates von Kos, griechischer Arzt, 460-370 v. Chr.)

Wie schon Hippokrates vor über zweitausend Jahren als Richtline formulierte, so hat sich bis heute nichts an an der Richtigkeit dieser Aussage geändert. Hinzuzufügen bleibt im Grunde nur, dass man eitrige Ansammlungen nicht selber ausdrücken sollte, sondern dies immer einen Arzt übernehmen lassen sollte, insbesondere dann, wenn der Eiterherd im Gesichtbereich auftritt. Zu groß ist die Gefahr, dass durch das Drücken eine Ausbreitung der Entzündung in tiefere Gewebebereiche resultieren könnte. Über das Blut können die Erreger dann im ungünstigsten Falle weiter bis ins Gehirn eindringen und dort einen lebensbedrohlichen Abszess verursachen!

Eiter entsteht bei bakteriellen Entzündungen. Weiße Blutkörperchen bilden zusammen mit Blutserum, Gewebepartikeln und Bakterien ein gelblich-weißes Gemisch von dünn- bis dickflüssiger Konsistenz. Bei einem Abszess kommt es zur Bildung eines Gewebehohlraums, in dem sich eine Eiteransammlung befindet, die von einer dünnen Hülle umschlossenen ist. Von einem kleinen Pickel bis hin zu faustgroßen Gebilden, können Abszesse praktisch überall im Körper auftreten. 

Kleine Abszesse, die leicht zugänglich sind, können mit Medikamenten behandelt werden. Größere Abszesse, die tiefer im Gewebe liegen oder schlecht erreichbar sind, werden mit einem Antibiotikum versorgt. Erst wenn diese Behandlung keinen Erfolg zeigt, kann es erforderlich werden, chirurgisch einzugreifen. Bei einer Operation wird der Abszess geöffnet und der Eiter abgeführt. Danach muss die Operationswunde unter regelmäßiger Überwachung und Säuberung unvernäht heilen, damit es zu keiner erneuten Eiteransammlung kommt.

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Operationsspektrum